In vielen
Büchern und Fachzeitschriften steht geschrieben, dass diverse Hunderassen und auch Mischlinge
Familien- und Kinderfreundlich sind. Alle meine Ridgebacks lieben
Kinder, da sie noch nie (außer mein Ember) schlechte Erfahrungen mit
den kleinen Menschen gemacht haben. Sie wurden auch von Beginn an auf
Kinder positiv geprägt. Danach werde ich auch oft gefragt.
… Das oben
geschriebene stimmt zum Teil…
ABER…
Kein
Ridgeback und auch kein anderer Hund, egal welcher Rasse oder
Mischling, ist per se Menschen-, Familien- oder Kinderfreundlich!
Wichtig ist
aus meiner persönlichen Erfahrung heraus, dass
Welpen auf Menschen und Kinder positiv geprägt und an „Zweibeiner“
gewöhnt werden
müssen.
Was bedeutet
Prägung?
Hierzu möchte
ich auf den Nobelpreisträger Konrad Lorenz verweisen.
Das Studium
seiner Werke hat mich wiederum sehr geprägt.
Zitat
Anfang:
„Prägung
nennt man in der Verhaltensbiologie
eine irreversible Form des Lernens: Während eines meist relativ
kurzen, genetisch
festgelegten Zeitabschnitts (sensible Phase) werden Reize
der Umwelt derart dauerhaft ins Verhaltensrepertoir
aufgenommen, dass sie später wie angeboren
erscheinen. Im Rahmen der Instinkttheorie
wird das Phänomen Prägung gedeutet als die Aneignung eines
Schlüsselreizes
durch Lernen."
In den
1930er Jahren, wurde das Phänomen Prägung vor allem von Konrad
Lorenz
ausführlich beschrieben, genau definiert und in zahlreichen
Versuchen analysiert.“ Zitat Ende /
Quelle Wikipedia
Um dem
„Rechnung“ zu tragen, gewöhne ich persönlich die neugeborenen
Welpen ab sofort an den Menschen. Nämlich zuerst an mich :-).
So entsteht
eine Bindung zu mir und ein Vertrauensverhältnis wird aufgebaut.
Durch
tägliches Wiegen, Streicheln, Kraulen, in die Hand nehmen, Füttern
aus meiner Hand, Spielen, Anreize bieten (siehe auch S. 56 und
folgende) und ab der 4. Woche an Besucher gewöhnen, wachsen bei
mir die Welpen mit vielen
Reizen auf.
Reiz arm aufgewachsene Welpen/Hunde können extreme
Verhaltensstörungen zeigen wie die Verhaltensforscherin Frau Prof.
Dr. Dorit Feddersen-Petersen in ihren Büchern beschreibt.
Daher müssen
Welpen, Menschen und Kinder frühzeitig gegenseitigen Respekt lernen
und die Grenzen und Andersartigkeit des jeweils Anderen akzeptieren.
Welpen
untereinander gehen teilweise sehr grob miteinander um. Da wird das
Geschwisterchen mit den spitzen Welpenzähnchen und Krallen
gezwickt, geärgert, gekratzt, an den Ohren
gezogen. Als
Welpe will man schließlich wissen, wie weit man gehen kann und
Grenzen ausloten.
Für Welpen
sind Kinder auch Welpen, mit denen man genauso umgehen kann wie mit
den Geschwistern. Nur das Kleidung nicht immer reißfest und
Menschenhaut dünner ist als Hundefell und nicht nur bei Kindern…
Aus eigener
leidvoller Erfahrung und den Berichten meiner Welpeneltern weiß ich
von zerkratzen Armen und Beinen, angeknabberten Zehen, „zerfetzten“
Kleidern. Hier ist man nun als Mensch/Eltern gefragt, Welpen und
Kindern ganz klare Grenzen aufzuzeigen, Alternativen anzubieten und
auch Ruhephasen zu akzeptieren.
Jedoch sollte man nie aus dem Auge verlieren, dass trotz
vorzüglicher Prägung und Vorbereitung der
Hund
ein Hund bleibt.
Ein
tierisches Restrisiko bleibt immer!
Lassen Sie nie Kind und
Hund unbeaufsichtigt.
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